ENDBERICHT

Das Wissenschaftskommunikationsprogramm „Verbale Aggression im Handlungsfeld Schule: Ursachen, Formen, Gewaltprävention“, das ich von 14.03.2018 bis 13.09.2019 an den Schulen in Wien realisiert habe, hat folgende Aktivitäten umfasst:

- Treffen mit den Schülerinnen und Schülern (2 Stunden): altersentsprechende Einführung in das Thema, Vorstellung der Datenerhebungs-, Datensystematisierungs- und Datenanalysemethoden, Wahl von Themen und Bildung von Arbeitsgruppen. Durchführung von Recherchen durch die Arbeitsgruppen und Vorbereitung von Kurzpräsentationen (3-4 Wochen vor dem Workshop);

- Interaktiv fundierte Workshops „Verbale Aggression im Handlungsfeld Schule“ mit den Schülerinnen und Schülern (10-17 J. a., altersentsprechende Gestaltung für zwei Gruppen: 10-13jährige und 14-17jährige). Dauer: 2 Stunden. Anhand der von den Schülerinnen und Schülern durchgeführten Recherchen sind Ursachen, Formen und Funktionen, Wahrnehmung und Reaktionen auf verbalaggressive Sprechakte besprochen und Möglichkeiten gewaltfreier Kommunikation im alltäglichen Miteinander diskutiert worden. Am WK-Programm haben sich 12 Schulen (4 Gymnasien, 4 NMS/WMS, 1BSV, 1BHAS/BHAK, 2 VS) mit mehreren Klassen (insgesamt 27 Klassen), sowie die Justizanstalt Josefstadt beteiligt. Alle gesetzten Projektziele konnten erreicht werden – vor allem das Wecken des Interesses an Wissenschaft und Forschung generell und am Thema „Sprache und Gewalt“/„verbale Aggression“ im Spezifischen. Das ist der aktiven Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern im Forschungsprozess zu verdanken; Ebenfalls wurden Kinder und Jugendliche in anregenden Diskussionen darin sensibilisiert, dass Gewalt viele Formen aufweist und die sprachlichen Handlungen genauso, wie die physischen, verletzen und auch eine Gewalttat sein können.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler selbst in der Rolle von ForscherInnen hatten auftreten können und nach Ursachen, Formen und Funktionen verbaler Aggression im schulischen Alltag geforscht hatten, entwarfen wir gemeinsam von einer gewissen Distanz aus gewaltfreie Modelle der Kommunikation/Emotionsäußerung sowie besprachen produktive Strategien im Umgang mit verbaler Aggression bzw. mit den (negativen) Emotionen. Das Projekt gab mir Impulse für künftige theoretische, methodisch-didaktische Arbeiten und Ideen für weitere Projekte sowohl im Bereich der Wissenschaftskommunikation, als für die Erforschung verbaler Aggression und verbaler Gewalt in den Jugendsprachen. Die Erfahrungen, die ich im Projekt gemacht habe und die von LehrerInnen und SchuldirektorInnen bekräftigt wurden, zeigen die Notwendigkeit eines komplexen Herangehens an die Phänomene „verbale Aggression – verbale Gewalt in der Schule“, was das Einbeziehen verschiedener SchulpartnerInnen voraussieht. Davon ausgehend habe ich ein WKP-Folgeprojekt „Wissenschaftskommunikation als Brücke zur Gewaltprävention im Sozialfeld Schule“ vorbereitet, das sich durch diesen ganzheitlichen Handlungsansatz auszeichnet und wissenschaftskommunikative Aktivitäten mit den LehrerInnen, SchulpsychologInnen, Peers und Eltern/Erziehungsberechtigten umfasst, wodurch unter anderem Beitrag zur Zusammenarbeit „Schule – Familie“ geleistet wird.